Ich bin mit Motorsport aufgewachsen. Mit 10-11 Jahren wurde ich Formel1 und Schumacher-Fan. Seitdem habe ich auch immer mal über den Tellerrand geblickt und andere Rennserien verfolgt. In der Freizeit habe ich dann Nascar, Indycar und die F1-Spiele von Microprose gespielt. Zur Überraschung meiner Eltern sogar in „Rennmontour“ und mit Helm. Ende der 90er, Anfang der 2000er hat mich dann auch mehr der Tourenwagen-Sport in seinen Bann gezogen. Ich verfolgte damals noch auf RTL die Sprintrennen der DTM. Kaufte anschließend auch die 3 DTM Race Driver Spiele von Codemasters.
Live dabei war ich in Zandvoort 2003, am Norisring in Nürnberg 2004 und letztens erst am Nürburgring 2012.
Die DTM hat nunmehr seit einigen Jahren mit schwindenden Zuschauerzahlen zu kämpfen und versucht den Motorsport attraktiver zu machen.
Heute am Norisring hat die Serie es allerdings auf die Spitze getrieben.
Den Mittelfinger, den Spengler am Lausitzring Ekström entgegen streckte, hat die Serie heute den Rennfans ins Gesicht gehalten.
Mal abgesehen von der Strafe die Ekström bei einem nicht gewertetem Show-Event bekommen hat, weil er die Reifen durchdrehen ließ.
Der technische Defekt von Timo Scheider beim Start, sowie der Ausfall von Tomczyck, die jeweils eine Safety Car Phase erzeugten, führten dazu, dass einige Fahrer bereits zwei Boxenstopps absolviert hatten. Wer früh stoppt steckt halt im Verkehr fest. Die Rennleitung entschied aber ausgewählte Fahrer per blauer Flagge nach Vorne Fahren zu lassen. Besonders Paffett (Mercedes) und Rockenfeller (Audi). Der der am lautesten funkte, kam am besten vorwärts.
Eigentlich hätten die beiden noch weiter vorfahren müssen. Denn Alle anderen vorher hatten nur einmal die Reifen gewechselt.
Mortara und Ekström haben dann die Positionen getauscht und sind spätmöglichst an die Box gekommen. Mortara zuerst. Der Reifenwechsel war nicht perfekt und Mortara kam neben Paffett auf die Strecke. Paffett behielt zunächst die Nase vorn. Eine Runde später bremst Paffett früh, Mortara zu spät (oder mit abgefahrenen Bremsen, oder italienischem Temperament) und trifft Gary am Heck. Beide können weiter fahren. Ich tippe auf Fehler von Mortara. Pitstop von Ekström – 3 Sekunden – kommt vor den Beiden wieder auf die Piste. Letzte Runde. Mortara und Paffett im Clinch dazwischen Vietoris. Paffett macht dicht, Mortara zieht leicht nach Innen und Paffett lässt keinen Zentimeter Platz.
Normalerweise würde ich sagen: „Typischer Rennunfall“. Aber nach der Vorgeschichte riecht es stark nach Revanche von Paffett. Beide im Rennen punktelos unterwegs.
Wickens und Vietoris erben die Plätze.
Ekström bekommt im Parc Fermé diverse Flaschen Wasser in den Overall geschüttet. Gewichtsprobleme beim Audi-Fahrer?
Angeblich war er ohnehin 7kg schwerer. Da machen 1-3 0,5l Flaschen Wasser keinen Unterschied. Die Parc Fermé Regeln besagen aber auch, dass keine Gewichtsveränderung bis zur Wiegung stattfinden darf. Von daher war das blöd von Audi. Als ob das keine Kamera mitkriegen würde…
Wie soll das denn weiter gehen?
Der DMSB sollte sich gemeinsam mit den Fahrern hinsetzen und ein besseres Regelwerk verabschieden.
Im Tourenwagensport sollten harte, aber faire Zweikämpfe stattfinden (siehe WTCC). Die Autos sollten so konstruiert sein, dass man mal Rad an Rad fahren kann. Das Carbon-Teile abfliegen können, ohne das das Rennen dahin ist. Zweikämpfe wie Ekström vs. Spengler am Lausitzring oder am Norisring im Schöller-S sollten zur Regel werden. Go hard, or go home ist das Motto.
Ich bin zwar Audi-Fan, aber mein Gott, wenn Audi sich verpokert, oder so einen Mist macht wie Ekström das Wasser in die Taschen zu schütten, dann ist die Disqualifikation verdient. Ich möchte fairen Rennsport auf der Strecke sehen und keine Entscheidungen am grünen Tisch serviert bekommen.
Liebe DTM, da ist noch viel Luft nach oben.